Seefried: Ärger über „Heiligenstadt-Karussell“ an Schulen reißt nicht ab – Rot-Grün ist für Lehrer-Lücke selbst verantwortlich

Hannover. Der schulpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Kai Seefried, kritisiert den Umgang von Kultusministerin Heiligenstadt mit ihren Bediensteten, den niedersächsischen Lehrkräften. „Vier Wochen nach Schuljahresbeginn bricht sich die Empörung über den chaotischen Schulstart weiter Bahn. Die Welle der Abordnungen von Gymnasiallehrern an Grundschulen reißt nicht ab. Auch vier Wochen nach Schuljahresbeginn gibt es an manchen Schulen noch keinen fertigen Stundenplan. Die Kultusministerin begegnet dem Chaos und Unterrichtsausfall an vielen Schulen mit Durchhalteparolen. Lehrkräfte und Schulleiter haben Angst, über ihre Situation zu sprechen. Leidtragende sind die Schüler, bei denen der Unterricht ausfällt. Das ist unerträglich“, sagt Seefried und bezieht sich auf Berichte zahlreicher Lehrkräfte und Schulleitungen sowie Angaben von Lehrerverbänden. Danach sei der Pflichtunterricht keineswegs überall gesichert, anders als es die Ministerin gern bei jeder Gelegenheit beteuere.

„Die Situation im Schuljahr 2017/18 ist keineswegs so normal, wie die Ministerin immer wieder behauptet. Die aktuelle Zahl der Abordnungen von Gymnasien an Grundschulen liegt mit 421 etwa 70-mal so hoch wie in den Vorjahren. Auch Oberschulen ordnen in erheblichem Umfang an Grundschulen ab. Manches Gymnasium muss zwei Lehrkräfte an Grundschulen abordnen, jede Oberschule rechnerisch eine Lehrkraft. Dieses ‚Heiligenstadt-Karussell‘ geht vollständig auf das Konto der Ministerin“, sagt Seefried.

Insbesondere der Verweis der Kultusministerin auf die Reform der Lehrerausbildung („GHR 300“) ärgert Seefried: „Es war die rot-grüne Regierung, die nach Regierungsübernahme entschieden hat, den Vorbereitungsdienst bei GHR 300 auf 18 Monate zu verlängern. Für die jetzige Situation, in der dieser Lehrernachwuchs fehlt, haben SPD und Grüne keine Vorsorge getroffen“, sagt Seefried. Um Informationen über jede einzelne Abordnung im laufenden Schuljahr zu erhalten, haben CDU-Abgeordnete eine Anfrage an die Landesregierung gestellt.

Die CDU-Anfrage „Abordnung von Lehrkräften: „Lehrerkarussell sorgt für chaotischen Schulstart“ (Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 4. August 2017)“ anliegend (Drs. 17/8649) finden Sie im Anhang dieser Pressemitteilung.

veröffentlicht am 05.Sep.2017