Mohrmann: Ich appelliere an den Lebensmitteleinzelhandel – Unsere Landwirtsfamilien brauchen mehr Geld

Hannover. „Die Preise, die unsere Landwirte für ihre Erzeugnisse bekommen, sind innerhalb eines Jahres zum Teil erheblich eingebrochen. Jedem Ferkel das den Stall verlässt, bindet man aktiv Geld an den Schwanz, um das mal richtig einzuordnen“, erläuterte der Abgeordnete Marco Mohrmann in der Debatte im Landtag. Die Milchpreise seien seit Jahren nicht auskömmlich und auch in der Geflügelerzeugung könnten die Kosten nicht mehr gedeckt werden.

„Im Gegenzug ist es dem Lebensmitteleinzelhandel in den letzten 12 Monaten gelungen, die Marktspanne zwischen Ein- und Verkauf bei Rind- und Schweinefleisch sehr deutlich zu steigern. In seiner Marktmacht schafft es der Lebensmitteleinzelhandel trotz deutlich sinkender Erzeugerpreise für die Bauern die Preise für die Verbraucher auch noch hochzuziehen“, so der Landwirtschaftsexperte. Gleichzeitig sei die Lage für die Landwirtsfamilien existenzbedrohend und es sei die blanke Not, die sie mit ihren Schleppern auf die Straße treibe.

„Vier uns allen gut bekannte Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels haben die Macht; sie vereinen einen Großteil des Umsatzes in Deutschland in diesem Sektor. Wir nehmen die ersten konstruktiven Gespräche positiv zur Kenntnis. Sie konnten aber auch jahrelang mehr als hervorragend von ihrer Marge leben. Ich appelliere an Sie: Geben Sie den Bauern einen größeren Anteil davon ab. Unsere Landwirtsfamilien brauchen mehr Geld“, so Mohrmann.

veröffentlicht am 10.Dez.2020