Joumaah: Beratungsangebote aus den Augen der Kinder sehen – CDU und SPD ziehen Konsequenzen aus Lügde

Hannover. Vor einem Jahr erschütterte der Missbrauchsskandal in Lügde das Land Niedersachsen. „Die schrecklichen Ereignisse haben zum Teil schwerste Versäumnisse sichtbar werden lassen. Frühe Hinweise wurden von der Polizei und vom Hamelner Jugendamt ignoriert. Von konstruktiver Zusammenarbeit konnte keine Rede sein, und was noch schlimmer ist: Nachträglich sind sogar noch Akten manipuliert worden“, fasst die CDU-Landtagsabgeordnete Petra Joumaah den Fall zusammen. Mit einem 22 Punkte umfassenden Entschließungsantrag wollen CDU und SPD den Kinderschutz in Niedersachsen nun massiv verbessern und vor allem die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Träger und Stellen ausbauen – auch länderübergreifend.

„Wir benötigen eine kritische Analyse der Schnittstellen und müssen dabei auch prüfen, wie die unterschiedlichen Zuständigkeiten für alle Kinder und Jugendlichen von 0 bis 18 Jahren optimiert werden können“, so Joumaah zur heutigen Einbringung. Ziel müsse eine verpflichtende Zusammenarbeit sein, die auch eine Kooperation von Kindergärten, Schulen, allen Beteiligten im Gesundheitswesen, der Jugendämter sowie der Ermittlungsbehörden beinhalte. „Diese muss so gestaltet werden, dass der Schutzauftrag zum Wohle der Kinder lückenlos erfüllt wird. Ein vernünftiger Datenaustausch ist dabei von großer Bedeutung.“

Darüber hinaus sei es dringend erforderlich, das vielfältige, aber teilweise unübersichtliche Angebot von Anlauf- und Beratungsstellen im Land systematisch zu bündeln und bekannt zu machen, damit den Hilfesuchenden ein niederschwelliges Angebot ermöglicht wird. „Wir müssen dabei unbedingt darauf achten, das Beratungsangebot mit den Augen der Kinder zu sehen. Ich denke da an ein Hilfstelefon oder die Möglichkeit, eine Whatsapp-Nachricht direkt an eine Helferin oder einen Helfer zu schicken“, so Joumaah abschließend.

veröffentlicht am 31.Jan.2020