Thümler: Beispiel Premium Aerotec zeigt: Ohne Hightech-Ausbildung keine Hightech-Industrie in Niedersachsen – Land muss dringend mehr BBS-Lehrer einstellen

Hannover. CDU-Fraktionschef Björn Thümler hat der rot-grünen Landesregierung vorgeworfen, die Berufsbildenden Schulen in Niedersachsen zu vernachlässigen. Anlass sind Berichte des Norddeutschen Rundfunks (NDR) zu Beschwerden des Unternehmens Premium Aerotec aus Nordenham über die katastrophale Lehrerversorgung der Berufsbildenden Schulen (BBS) im Landkreis Wesermarsch.

Thümler: „Kultusministerin Heiligenstadt ist dafür verantwortlich, dass an den BBS so viel Unterricht ausfällt wie seit mehr zehn Jahren nicht. Seit der rot-grünen Regierungsübernahme liegt die Unterrichtsversorgung bei weniger als 89 Prozent. Es ist kein Wunder, dass aus der Wirtschaft nun Hilferufe kommen. Mit ihrem Versagen schwächt die Ministerin den Ausbildungs- und Wirtschaftsstandort Niedersachsen. Der gute Ruf der dualen Ausbildung steht auf dem Spiel.“

Der CDU-Fraktionschef weist darauf hin, dass Ministerpräsident Weil noch im Juli 2015 bei einem Besuch in Nordenham die „Hightech-Industrie“ bei Premium Aerotec gelobt habe. „Es ist ganz einfach: Ohne Hightech-Ausbildung kann es keine Hightech-Industrie in Niedersachsen geben. Unsere Unternehmen können mit der internationalen Konkurrenz nur mithalten, wenn das Land ausreichend Lehrkräfte für unser Ausbildungssystem zur Verfügung stellt. Der Ministerpräsident sollte sich auf seine Verantwortung für die Berufsbildenden Schulen als Bestandteil der dualen Ausbildung besinnen und dafür sorgen, dass die Missstände schnell abgestellt werden. Die BBS Wesermarsch braucht ebenso wie alle berufsbildenden Schulen im Land dringend mehr Lehrkräfte“, fordert Thümler.

Für die Probleme ist nach Thümlers Auffassung Kultusministerin Heiligenstadt selbst verantwortlich. „Es war grundfalsch, dass die Ministerin 2014 den BBS die Verantwortung über die Stellenbewirtschaftung für Lehrkräfte entzogen hat. Der Lehrerversorgung in den Schulen vor Ort hat diese Entscheidung sehr geschadet. Die Ministerin muss ihre starre Haltung endlich aufgeben und den Schulen ihre Eigenverantwortlichkeit zurückgeben. Nur so können sie vor Ort mit flexiblen Lösungen reagieren und mit den Unternehmen an einem Strang ziehen.“

In der Anlage finden Sie eine CDU-Anfrage zur Unterrichtsversorgung aller niedersächsischen BBS mit Lehrkräften.

veröffentlicht am 06.Jul.2016